Gründüngung nach der Getreideernte
Die Entwicklung der Getreidebestände ist schon weit fortgeschritten, womit die Ernte in die Nähe rückt. Sofern keine Herbstkultur folgt, schreibt der ÖLN bei einer Ernte vor dem 31. August eine Zwischenkultur (Zwischenfutter oder Gründüngung) vor.
Damit man optimal von einer Gründüngung profitieren kann, sollte man sich auch ausreichend früh damit beschäftigen.Die Entwicklung der Getreidebestände ist schon weit fortgeschritten, womit die Ernte in die Nähe rückt. Sofern keine Herbstkultur folgt, schreibt der ÖLN bei einer Ernte vor dem 31. August eine Zwischenkultur (Zwischenfutter oder Gründüngung) vor. Damit man optimal von einer Gründüngung profitieren kann, sollte man sich auch ausreichend früh damit beschäftigen.
Grangeneuve hat 2016 weitere Gründüngungsversuche durchgeführt. Wie in den letzten drei Jahren wurden nur Mischungen getestet, da einzig diese alle positiven Effekte maximieren können: Sie binden Nährstoffe, fixieren Luftstickstoff, strukturieren den Boden, schützen vor Erosion und unterdrücken Unkräuter. Die meisten Händler bieten Mischungen an, aber jedermann kann auch selbst Mischungen zusammenstellen. Das (bisher leider nur französisch erhältliche) Agridea-Datenblatt 5.1.3 zu den Zwischenbegrünungen gibt wertvolle Hinweise zur Artenwahl, den Aussaatmengen, den Einschränkungen in der Fruchtfolge und dem Mischungsverhältnis. Natürlich kosten die Mischungen etwas mehr, aber sie eliminieren das Ausfallrisiko. Falls eine Pflanzenart Mühe mit den aktuellen Bedingungen hat, können die anderen Mischungspartner die Lücke füllen.
Von den fünf im letzten Jahr getesteten Mischungen, haben sich zwei Mischungen besonders hervorgehoben: Unsere traditionell gute Hausmischung N-Max mit Sonnenblumen aber auch die preiswerte und einfache Mischung Phacelia-Alexandriner-klee. Die Mischung N-Max hat besonders bei der frühen Saat nach Getreide (11. August) eine gute Leistung erbracht, während die zweite auch bei einer späten Saat nach Raps (29. August) für eine rasche Bodenbedeckung sorgte. Die Mischung N-Max mit Sonnenblumen (Tournesol) hat eine hohe Biomasse-Produktion, was durch den hohen Leguminosenanteil auch eine erhebliche Stickstofffixierung durch die Knöllchenbakterien sowie eine gute Unterdrückung des Unkrauts bewirkt. Bei der späteren Saat entwickelte sich die Mischung jedoch nur unbefriedigend und mochte den Boden nicht mehr ausreichend bedecken. Deshalb ist wie für die meisten Gründüngungen eine Saat vor dem 15. August wichtig.
Die Mischung Phacelia-Alexandrinerklee hat den Boden am raschesten bedeckt; auch bei der späten Saat Ende August hatte sie das beste Ergebnis. Dank dem attraktiven Preis und der raschen Bodenbedeckung ist die Mischung gut für den Erosionsschutz geeignet. Jedoch ist es möglich, dass der Alexandrinerklee je nach Sorte und Entwicklungsstand nicht komplett abfriert. Pflanzen, die im Herbst noch wenig entwickelt waren, trotzten den tiefen Januar-Temperaturen und wuchsen im Frühjahr munter weiter. Deshalb ist hier bei reduzierter Bodenbearbeitung und im Biolandbau Vorsicht geboten.
Adrian von Niederhäusern