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Natura-Veal: Ein wachsender Markt

Die Produktion von Fleisch mit dem Label Natura-Veal ist seit dessen Gründung unaufhörlich gestiegen. Das Angebot vermag allerdings die Nachfrage, vor allem während der zweiten Jahreshälfte, kaum zu decken.

Die Vermarktung dieses Fleisches übernimmt grösstenteils das Detailhandelsunternehmen Coop. Dieses strebt eine Erhöhung des Verkaufsvolumens an, um dieses Produkt in allen Filialen anbieten zu können. Aktuell ist dies schweizweit noch nicht der Fall. Die Anzahl der bestellten Tiere wurde 2020 bereits um 2’000 Stück erhöht und sollte nächstes Jahr von einer ähnlichen Zunahme profitieren. Die Prognosen zeigen jedoch, dass bis Ende 2020 die Nachfrage nicht gedeckt sein wird. Die Wachstumsrate ist also gross. Der Verein Mutterkuh Schweiz sucht aktiv Produzenten, die bereit sind, dieses Markenprogramm zu starten.

Für die Produktion von Natura-Veal sind Kälber im Alter von maximal 5,5 Monaten und einem Schlachtgewicht zwischen 95 und 140 kg gesucht, deren Mütter von Mutterkuh Schweiz anerkannt sind. Um den Erfolg dieses Markenprogramms zu gewährleisten, ist eine gute Produktionsplanung die Grundvoraussetzung.

© Mutterkuh Schweiz

Bei der Zucht die richtigen Entscheidungen treffen

Ideale Natura-Veal-Tiere entstehen dank einer angepassten Genetik. Auf der mütterlichen Seite sollte man milchbetonte Rassen bevorzugen. Zum Beispiel eine Zweinutzungsrasse oder Kreuzungen von einer Milchkuh mit einem vom Fleischrinderherdebuch (FLHB) anerkannten Stier. Da diese Art von Kühen bei Mutterkuhbetrieben sehr gesucht ist, ist es für Milchviehbetriebe interessant, bei der Besamung ihrer Nutzkühe einen anerkannten Fleischrassenstier auszuwählen.

Um am Ende der Mast eine gute Fettabdeckung zu gewährleisten, sollte bei der Wahl des Vaters eines Natura-Veal-Kalbes die Frühreife beachtet werden. Mit spätreifen oder grossrahmigen Rassen ist es schwierig, das gewünschte Gewicht (max. 150 kg Schlachtgewicht) und die gewünschte Fettabdeckung zu erreichen.

Jahreszeit der Vermarktung beachten

Vor allem in den Alpregionen liefern viele Betriebe ihre Kälber im Frühjahr, um die Mutterkühe ohne ihre Kälber zu sömmern. Daher befindet sich der Verkaufspreis zwischen März und Mai auf dem niedrigsten Stand. Ein Kalb, welches im Spätwinter oder Frühling geboren wurde, kann hingegen in einem Zeitraum vermarktet werden, in welchem die Nachfrage nicht gedeckt wird. Die Belegungen müssen jeweils anderthalb Jahre im Voraus geplant werden.

Fachgerechte Kälberkontrolle

Eine separate Fütterung der Kälber ist sehr wichtig, um einen durchschnittlichen Tageszuwachs von 1’200 g zu gewährleisten und am Ende der Mast eine optimale Fettabdeckung zu erzielen. Die Futteraufnahmekapazität von Kälbern unter 5 Monaten ist begrenzt. Daher sind getreidebasierte Ergänzungsfuttermittel und Grundfutter von bester Qualität zu verfüttern. Ausserdem erleichtern das Kastrieren der männlichen Kälber, sowie das Einrichten eines Kälberschlupfs das regelmässige Wägen der Kälber und die Tierkontrolle.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite von Mutterkuh Schweiz (www.mutterkuh.ch). Mutterkuh Schweiz hat eine Broschüre mit Produktionsempfehlungen für Natura-Veal veröffentlicht.

Der Verein organisiert zudem regelmässig Kurse für Landwirtinnen und Landwirte, welche sich für die Produktion von Natura-Veal interessieren.

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