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Treibhausgasemissionen

Die Freiburger Landwirtschaft verbessert ihre Treibhausgasbilanz mit optimierten Produktionssystemen, dem Ersatz von fossilen Treibstoffen durch erneuerbare Energien oder über die Vermeidung von Food Waste.

Folgende Projekte und Massnahmen wurden bereits von Grangeneuve lanciert:

© Agridea

Die Projekte

Projekt Proscor

Proscor ist ein Interreg-Projekt zwischen der Schweiz und Frankreich. Es setzt sich zum Ziel, die Futtermitteleffizienz von Fleisch- und Milchvieh zu untersuchen. Im Kontext des Klimawandels stehen Proteine tierischer Herkunft im Wettbewerb mit Proteinen pflanzlicher Herkunft, die als effizienter bei der Nutzung von Ressourcen gelten (Feed-Food-Competition). Aufgrund ihrer Höhenlage und ihrer Morphologie bieten die beteiligten Regionen nur begrenztes Potenzial für die Produktion von Proteinen pflanzlicher Herkunft. Daher ist es wichtig, die Produktion von tierischem Protein zu erhalten, was für den Erhalt des Gewerbes und der Lebensmittelindustrie entscheidend ist. 

Seitens der Schweiz wird dieses Projekt gemeinsam von den Kantonen Waadt und Freiburg durchgeführt. Es soll den Wissensaustausch mit unseren französischen Nachbarn fördern. Nebst den Aspekten der Nachhaltigkeit und des Wettbewerbs um den Ressourcenverbrauch liegt der Fokus auch auf Kommunikationsinstrumenten für die Landwirtschaftsbetriebe beider Länder sowie auf der Entwicklung technischer und wirtschaftlicher Unterstützungen. 

© Nicolas Repond


Energie-Analyse in der Freiburger Landwirtschaft

2022 beauftragte Grangeneuve AgroCleanTech mit einer Studie über das Reduzierungspotential von Treibhausgasen in Verbindung mit dem Energieverbrauch in der Freiburger Landwirtschaft. Eine wesentliche Verringerung dieser Emissionen kann durch einen geringeren Verbrauch oder den Ersatz von fossiler Energie durch erneuerbare Energie erreicht werden. Das Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen ist bei einem Austausch der Energiequelle grösser als bei einer Senkung des Energieverbrauchs. Bei einem Austausch der Quelle ist die Investition aber auch wesentlich höher. 

Die wirkungsvollste Massnahme (investierter Franken pro eingesparter Tonne CO2) ist die Optimierung der Feldarbeit (Arbeitstiefe, Reifendruck) oder der Eco-Drive. Die Massnahmen, welche die grösste CO2-Reduktion bewirken würden, betreffen die Gewächshausheizungen und die Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen für Hühnerställe. Dies sind aber auch die teuersten Massnahmen pro eingesparter Tonne CO2.  

Diese Studie können Sie unter diesem Link einsehen.  Hier finden Sie eine Liste aller Institutionen, welche Ihnen Auskunft geben können, falls Sie Interesse an der Thematik haben! 

© Agridea


Wärmerückgewinnungsanlagen unter Dächern

Wärmerückgewinnungsanlagen unter Dächern oder unter Photovoltaikanlagen gibt es seit vielen Jahren und ihre Effizienz ist unbestritten. Das Ziel dieser Anlagen ist es, die Trocknung zu beschleunigen, Energie zu sparen und Konservierungsverluste einzuschränken. Die Leistung der Wärmerückgewinnungsanlagen unter Dächern beträgt etwa 350 Watt pro Quadratmeter, wodurch die Heutrocknung deutlich beschleunigt werden kann. Diese Anlagen ermöglichen es, etwas feuchteres Futter einzubringen (Trockensubstanz-Gehalt von 65% statt 75%) und somit auch eine Kreiselheuerfahrt einzusparen, was einen geringeren Dieselverbrauch mit sich bringt. Die Wärmerückgewinnung eines Betriebs mit einem Trockner von ungefähr 1500 m3 spart jährlich über 29’000 kWh ein, was etwa 4 Tonnen CO2 entspricht. 

Derzeit wird für jede Neuinstallation einer Wärmerückgewinnungsanlage eine einmalige Prämie von CHF 5'000.- ausgezahlt. 

© Etat de Fribourg - Staat Freiburg - Pierre Aeby


Methan und Herdenmanagement

Es wird anerkannt, dass die Reduzierung der Methanemissionen unerlässlich ist, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. Dieses kurzlebige Treibhausgas verursacht keine Erwärmung, wenn es über einen längeren Zeitraum konstant in der Atmosphäre verbleibt, aber seine Verringerung hat einen großen Einfluss auf die Erreichung der internationalen Klimaziele. Fütterung und Genetik sind die Hauptfaktoren, welche die Menge an produziertem Methan beeinflussen.

Grangeneuve und Holstein Switzerland initiieren ein Projekt, um den Effekt der Fütterung (Hauptsächlich die Qualität des Futters) sowie des Stresses der Tiere (durch starke Hitze, Stoffwechselerkrankungen) auf die Menge an produziertem Methan zu bewerten. Dieses Projekt begleitet eine Studie der Zuchtorganisationen auf nationaler Ebene und befasst sich mit den Unterschieden in der Methanemission zwischen den Individuen innerhalb einer Population. Ziel ist es, den Methanausstoss in der Zukunft zu einem Auswahlkriterium für die Züchtung zu machen. 

Im Rahmen dieses Projekts werden bei einem Dutzend Freiburger Betrieben bei den Abfütterungssystemen Methan-Sensoren installiert, die allgemein als Sniffers oder Schnüffler bekannt sind. 

© Grangeneuve