Klimaresiliente Landwirtschaft
Der Klimawandel fordert die Landwirtschaft im Kanton Freiburg heraus. Doch die Betriebe können sich mit verschiedenen Massnahmen an die veränderten Produktionsbedingungen anpassen. Dazu zählen widerstandsfähigere Produktionssysteme, Anpassung der Boden- und Wasserbewirtschaftung oder der Fruchtfolge, Agroforst oder die Verminderung von Hitzestress. Folgende Projekte und Massnahmen wurden bereits von Grangeneuve lanciert:

© Nicolas Repond
Die Projekte
Beitrag für den Anbau von Eiweisskulturen für den menschlichen Konsum
Das Ernährungsverhalten der Bevölkerung ändert sich und Lebensmittel auf der Basis von pflanzlichem Eiweiss sind auf dem Vormarsch. Sie ersetzen manchmal Fleisch auf unseren Speisekarten und haben einen kleineren CO2-Fussabdruck als tierische Proteine. Die Rohstoffe, die beispielsweise für die Herstellung von Tofu, Hummus, Falafel oder einem einfachen Kichererbsen-Salat verwendet werden, stammen überwiegend aus dem Ausland, obwohl sie auch in der Schweiz produziert werden könnten. Verschiedene Institutionen verfolgen die Entwicklung der Produktionstechniken (Netzwerk Protein Power) oder der Rohstoffverwertung (Protaneo).
Ab 2024 können die Freiburger Produzenten von einem zusätzlichen Beitrag von CHF 400.00 pro ha für den Anbau von Eiweisskulturen für die menschliche Ernährung profitieren. Die wichtigsten betroffenen Kulturen sind: Soja, Eiweisserbsen, Kichererbsen, Linsen, Lupinen, Bohnen oder Ackerbohnen. Interessierte Produzentinnen und Produzenten werden sich am Stichtag der Datenerhebung über GELAN anmelden können.
Weitere Informationen zu diesen Kulturen finden Sie auch unter https://swiss.legumehub.eu

© Shelley Pauls / Unsplash
Bewässerung von Ackerflächen und Wasserversorgung von Alpbetrieben
Bei der Erarbeitung einer Bewässerungsstrategie für den Kanton Freiburg werden auch Aspekte im Zusammenhang mit der Einrichtung von Infrastrukturen, dem Anbringen von Sonden oder der Erstellung eines Berichts zur Bewässerung berücksichtigt. Das Pumpen von Bewässerungswasser aus Flüssen ist zunehmend problematisch, deshalb wird der Rückgriff auf grosse Wasserspeicher (Seen) wichtiger. Dies erfordert jedoch die Einrichtung teurer Infrastrukturen. Daher gilt es die Bewässerung durch das Anbringen von Sonden, die Anbindung an ein Bewässerungsnetz und die Einführung eines Bewässerungsbulletins bestmöglich zu steuern. Die Kantone Waadt und Freiburg arbeiten mit Unterstützung der Hochschule für Agrarwissenschaften Zollikofen (HAFL) daran.
Auf Ebene der Alpbetriebe befindet sich eine Bestandsaufnahme derer Bedürfnisse in der Abschlussphase. Danach könnte eine Studie erstellt werden, um festzustellen, inwieweit die Realisierung gemeinsamer Infrastrukturen möglich ist.
Kanton und Bund unterstützen die Finanzierung sowohl von Infrastrukturen für die Bewässerung von Ackerflächen als auch der Wasserversorgung von Alpen mit Strukturhilfen in Form von A-fonds-perdu-Beiträgen oder Investitionskrediten. Speziell für diese Infrastrukturen hat der Kanton Freiburg seinen Beitragssatz in Form von A-fonds-perdu-Beiträgen auf 35% erhöht.

© Agridea