Erneuerung einer extensiv genutzten Wiese zur Qualitätsstufe II
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um eine Erneuerung Ihrer extensiv genutzten Wiese vorzunehmen. Grangeneuve unterstützt Sie bei diesem Projekt!
Die Förderung der floristischen Qualität einer extensiv genutzten Wiese ermöglicht die Ansiedlung neuer Wiesenblumenarten und somit auch die Steigerung der Biodiversität.
Denn viele Tierarten – Insekten, Säugetiere, Vögel und Reptilien – sind zu bestimmten Zeitpunkten in ihrem Lebenszyklus auf eine Blumenwiese angewiesen. Bevor eine Erneuerung vorgenommen wird, gilt es einige Punkte zu berücksichtigen. Zudem ist eine Bewilligung vom Kanton erforderlich.
Blumenwiese mit Mahdgutübertragung erneuert
© Daniel Slodowicz, HoloSem
Streifenansaat mit Standardsaatgut
© Ivanna Crmaric
Der ideale Standort
Artenreiche Blumenwiesen kommen natürlicherweise auf nährstoffarmen Böden vor. Der ideale Standort für eine Erneuerung ist eine südexponierte Lage mit flachgründigem Boden, die seit mehreren Jahren extensiv
bewirtschaftet wird. Wichtig ist, dass bei der Auswahl weitere Kriterien berücksichtig werden: Zum einen sollte das Vorkommen von Problempflanzen überprüft werden. Flächen, die beispielsweise von Blacken oder einjährigem Berufkraut verunkrautet sind, eignen sich nicht. Dies gilt auch für potenzielle Problempflanzen (z.B. Quecke, Kriechendes Straussgras). Zum anderen ist die Fläche nach Zeigerpflanzen abzusuchen, die günstige Bedingungen für eine Neuansaat aufweisen (z.B. Aufrechte Trespe, Flaumhafer).
Methode
Nachdem die optimalen Bedingungen geschaffen worden sind, kann die passende Erneuerungsmethode bestimmt werden. Es stehen zwei Methoden zur Auswahl. Die erste ist die Ansaat mit Standardsaatgut – kommerzielle Saatgutmischungen, die in der Schweiz angebaut und geerntet werden. Sie werden von verschiedenen Anbietern vermarktet, laufen aber immer unter denselben Namen: Salvia, Broma, Montagna und Humida.Die zweite Methode ist die Direktbegrünung. Hierbei wird das Samenmaterial anhand einer Mahdgutübertragung – auch Heublume genannt – oder einem Wiesendrusch von einer naheliegenden Spenderfläche direkt auf die Empfängerfläche übertragen. Die verschiedenen Methoden haben sich bewährt, jede mit ihren Vor- und Nachteilen. Wichtig ist, dass die Wahl situationsbedingt und nach Machbarkeit getroffen wird.
© Agridiea
Streifensaat oder ganzflächige Neuansaat?
Je nachdem welche Bedingungen die Wiese mit sich bringt, ist eine Streifenansaat oder eine ganzflächige Neuansaat vorzunehmen. Eine Streifenansaat ist dann zu empfehlen, wenn die bestehende Vegetation einer Teilfläche bereits Zeigerpflanzen und somit eine vielversprechende und erhaltenswerte Qualität aufweist. Ebenfalls ist eine Streifensaat zu empfehlen, wenn eine Teilfläche mit potenziellen
Problempflanzen verunkrautet ist. Eine ganzflächige Neuansaat ist erforderlich,
wenn die floristische Qualität gering ist.
Saatbeetvorbereitung und Pflege
Die Saatbeetvorbereitung hängt stark von den Standortbedingungen, der Art der Bewirtschaftung (konventionell oder biologisch), den zur Verfügung stehenden Maschinen sowie der Erfahrung des Landwirts / der Landwirtin ab. In jedem Fall muss die vorliegende Vegetation zunächst vollständig zerstört werden. Die anzusiedelnden Blumenarten sind wenig konkurrenzfähig, weshalb ein feines Saatbeet für eine optimale Entwicklung nötig ist. Eine bis zwei Unkrautkuren im Abstand von ca. zwei Wochen sind empfehlenswert. Die Neuansaat kann im Frühjahr oder im Herbst erfolgen. Die Saattiefe von maximal 1 cm ist aufgrund der relativ kleinen Samen einzuhalten. Ein Säuberungsschnitt kann im Ansaatjahr nützlich sein und die Überwachung der Problempflanzen ist nicht zu vernachlässigen.
Bewilligung und Beratung
Die Erneuerung von extensiv genutzten Wiesen erfordert eine Bewilligung des Kantons, die von Grangeneuve ausgestellt wird. Dabei wird die Wiese besichtigt und der Landwirt / die Landwirtin über die beste Methode beraten.Bei Interesse kontaktieren Sie uns, per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch 026 305 23 06.
Ivanna Crmaric und Joëlle Rüegsegger