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Was blüht denn so weiss in meiner Wiese?

21. Juni 2022
In unserer Unkrautserie stellen wir Ihnen heute das einjährige Berufkraut vor, welches sich in den vergangenen drei Jahren zum Teil massiv vermehrt hat.

Es wird von den Tieren gemieden, deshalb kann es sich erst recht unkontrolliert und vor allem gerne in extensiven Wiesen oder Brachen verbreiten, was wiederum Direktzahlungskürzungen zur Folge haben kann.

Erkennungsmerkmale: Das einjährige Berufskraut wird 30-100 cm hoch, ist behaart, hat ungeteilte grob gezähnte Blätter und weisse Blütenblätter mit gelber Mitte.

Die Samen sind ab Juli reif und können bereits im Herbst keimen. Die Samen können kilometerweit mit dem Wind verteilt werden und sie bleiben bis 5 Jahre keimfähig.

Einjähriges Berufkraut - Jungpflanzen in einer extensiven Wiese
© Grangeneuve

Mögliche Verwechslungsgefahr besteht mit der Kamille

Neubelgischer Aster
(Aster novi belgii)

Mit dem Scharfen Berufkraut

Kanadisches Berufkraut häufig auf Brachenflächen anzutreffen
Quelle: Grangeneuve / nsvm.ch

Bekämpfung: Die einzige nachhaltige Variante ist das Ausreissen der Pflanze. Leider bricht oft der Stängel kurz über dem Stängelansatz und die Pflanze treibt wieder aus. Mähen verhindert nur das Absamen und ist eher kontraproduktiv, weil die Pflanze so in einen mehrjährigen Zyklus wechselt und relativ schnell mit vielen kurzen Trieben austreibt. Pflanzenschutzmittel sind keine zugelassen und dürfen somit nicht angewendet werden.

Einjähriges Berufkraut in der Blüte
Quelle: Grangeneuve

Einjähriges Berufkraut das nach dem Mähen
Quelle: Grangeneuve

Weitere, aber noch nicht wissenschaftlich bestätigte Möglichkeiten sind das monatliche Mähen, um die Pflanzen auszuhungern, dies ist jedoch in Biodiversitätsförderflächen nicht möglich.

Eine andere Möglichkeit ist das Mähen der Blüte, dass die Pflanze trotzdem das Signal erhält, die Blüte gebildet zu haben, damit sie nicht in den mehrjährigen Zyklus übergeht. Ist das einjährige Berufkraut auf einer Wiese vorhanden, bedeutet das für die nächsten 5 Jahre Arbeit.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Wissenschaftliche Mitarbeiterin aus der Tierproduktion