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Erste Ergebnisse des Projekts ReLait – Reduktion von Antibiotika

21. Juli 2021
Das 2017 gestartete Projekt ReLait – Antibiotika-Reduktion umfasst mittlerweile 150 Freiburger Milchviehbetriebe. Ziel ist es, den Einsatz von Antibiotika auf landwirtschaf- tlichen Betrieben zu reduzieren, indem Präventionsstrategien, die grösstenteils als gute landwirtschaftliche Praktiken gelten, systematisch auf den Betrieben umgesetzt werden.

Die Milchviehbetriebe verpflichten sich, ihre Gesundheitsdaten elektronisch einzugeben, die gewählten Strategien anzuwenden und an den Treffen der Arbeitskreise teilzunehmen.

Die Umsetzung der Strategien auf den 60 Betrieben der ersten Phase des Projekts war Gegenstand einer wissenschaftlichen Studie von Vetsuisse. Die Ergebnisse dieser Studie wurden nun veröffentlicht.

© Daniel Quiceno

Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, eine optimale Gesundheit der Milchviehherde, sowie die Qualität der tierischen Produkte zu erhalten und gleichzeitig den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren.

Die Parameter, die analysiert wurden, um diese Hypothese zu testen, waren funktionale Indikatoren wie somatische Zellen, Zwischenkalbezeit, Rastzeit und Serviceperiode.
Die vom Projekt vorgeschlagenen Präventionsstrategien sind in drei verschiedene Bereiche unterteilt: Eutergesundheit, Gebärmuttergesundheit.

und Kälbergesundheit. Es hat sich gezeigt, dass durch die Wahl nur einer Strategie in einem bestimmten Bereich ein Rückgang der schweren und/ oder akuten Fälle von Mastitis oder Gebärmutterentzündung zu beobachten ist. Dies beweist, dass die Präventivmassnahmen in der Praxis wirksam sind.

Ebenfalls festgestellt wurde eine Verringerung des Einsatzes von Reserveantibiotika in Eutertuben, wenn eine Präventionsstrategie in Bezug auf die Eutergesundheit korrekt angewendet wurde. Es gibt auch einen Rückgang der Verwendung von antibiotischen Trockenstellern, wenn die Präventionsstrategien nur teilweise umgesetzt wurden. Dies bedeutet, dass eine oder mehrere der Strategieanforderungen nicht befolgt wurden. Dabei ist zu beachten, dass viele äussere Faktoren, wie z.B. starke Hitze, die den Infektionsdruck erhöht, Hygieneprobleme oder ein schwaches Immunsystem der Tiere, den Einsatz von antibiotischen Trockenstellern beeinflussen. Die Folgen dieser externen Faktoren hat oft zu der Einschätzung «teilweise angewendet» seitens der Landwirte geführt.

Zusätzlich wurden in den Jahren 2018 und 2019 im Rahmen des Projekts ReLait 1’302 Milchanalysen durchgeführt. Auf diese Weise konnten die im Euter am meisten vorhandenen pathogenen Keime hervorgehoben werden:

1. Staphylococcus spp. (andere Staphylokokken): 50% der Fälle
2. Streptococcus uberis: 15% der Fälle
3. Corynebacterium bovis: 10% der Fälle

Zusätzlich zu diesen Analysen wurden Antibiogramme erstellt, um festzustellen, welche Substanz gegen welchen Erreger wirksam ist. Die Studie zeigt, dass etwa 70% der untersuchten Erreger resistent gegen Penicillin sind. Trotzdem ist Penicillin nach wie vor eine wirksame Substanz gegen viele Krankheitserreger. Daher ist es wichtig, Milchanalysen durchzuführen, um die Erreger zu bestimmen.

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