Rehkitzrettung – was tun?
Rehgeissen bringen ihre Jungen in Wiesen zur Welt, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind, jedoch nicht vor Mäharbeiten, welche zeitgleich beginnen. Kostenlos hilft Ihnen die
Jägerschaft, Rehkitze vor dem Tod durch die Maschinen zu retten.
Die Wiese gilt als natürlicher Lebensraum der Rehe. Aufgrund der Intensivierung der Wiesennutzung durch den Menschen und des vorsichtigen Verhaltens der Rehe, um Gefahren zu meiden, halten sie sich heutzutage hauptsächlich im Wald auf. Dies gilt aber nicht zur Aufzucht der Jungtiere: In den ersten zwei bis drei Lebenswochen verharren die Rehkitze tief im Gras von Wiesen und Weiden nahe der Waldränder. Damit Beutegreifer keine Witterung vom frisch gesetzten Nachwuchs aufnehmen können, wird er von ihrer Mutter geruchslos geleckt. Sollte sich trotzdem Gefahr nähern, drücken sich die Rehkitze fest und regungslos auf den Boden (Drückverhalten). Mit der gut getarnten Fellzeichnung ergibt dies einen nahezu perfekten Schutz vor Fressfeinden. Zudem werden mehrere Rehkitze von derselben Rehgeiss an unterschiedlichen Liegeplätzen gehalten. Ein Fluchtverhalten tritt erst in einem Alter von drei bis sechs Wochen auf.
Vor der Mahd wird die Wiese mit Wärmebildkamera und Drohne in der Luft auf Rehkitze abgesucht. © Freiburger Jagdverband
Die Rehkitze kommen in den Monaten Mai und Juni zur Welt, wenn die Mäharbeiten anstehen. Fährt eine mähende Maschine direkt auf ein Rehkitz zu, endet das für duckende wie auch fliehende Rehkitze meistens tödlich. Demzufolge kommen jährlich mehrere tausend Rehkitze sowie andere Kleintiere wie junge Hasen oder Vögel bei Mäharbeiten in den Wiesen ums Leben.
Rehkitzrettung
Damit die Anzahl getöteter Rehkitze beim Mähen im Mai bis Juni auf ein Minimum reduziert werden kann, sollten Sie Ihre Wiesen direkt vor Mähbeginn gemeinsam mit der Jägerschaft nach Rehkitzen absuchen.
Folgendes Vorgehen ist zu beachten:
1. Mindestens 1 bis 2 Tage vor dem Mähtermin die betroffene Kontaktperson des Freiburger Jagdverbands kontaktieren (bitte klicken Sie hier).
2. Am Vorabend der Mahd die Rehgeissen beunruhigen, damit diese ihre Rehkitze umquartieren: Verblenden (aufstellen von Scheuchen im Feld), Verwittern (vertreiben mit Duftstoffen) und/oder Wiese anmähen.
3. Von innen nach aussen oder von der einen Seite zur anderen mähen: Wildtiere haben so mehr Fluchtmöglichkeiten.
4. Kommt es dennoch zu einem Unfall, ist dieser der Wildhut zu melden.
Während der Mahd wird das aufgefundene Rehkitz unter einer Holzkiste in Sicherheit gehalten. © Freiburger Jagdverband
Es gibt verschiedene Methoden, um die Rehkitze im hohen Gras aufzusuchen. Die schnellste und effizienteste, aber auch teuerste Methode ist der Einsatz einer Wärmebildkamera mit Drohne.
Aufgefundene Rehkitze werden entweder in einer Holzkiste an den Waldrand versetzt und dort in der Kiste während der Mahd in Sicherheit liegen gelassen, oder direkt an der Fundstelle unter einer Holzkiste liegen gelassen und die Stelle für den Mähenden sichtbar markiert. Sobald die Mäharbeiten beendet sind und keine weiteren Gefahren bestehen, werden die Rehkitze wieder freigelassen.
Die Mutter sucht sie auf und bringt sie in ein neues Versteck.
WICHTIG: Die Rehkitze sollten nie direkt mit blossen Händen berührt werden. Zum Transport sind sie nur durch eine Schutzschicht von frischem Gras zu berühren. Zuvor sind die Hände mit Erde und Gras einzureiben.
Die Absuche auf dem Feld sowie die Meldung bei einem Unfall sind kostenlos.
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