Skip to main content

Direktzahlungen 2023 und 2024: Erste Bilanz und Ausblick

11. März 2024
Wie wurde die Freiburger Landwirtschaft von den wichtigen Änderungen in der Direktzahlungsverordnung vom 1. Januar 2023 beeinflusst? Grangeneuve hat eine kantonale Bestandesaufnahme vorgenommen und die einzelbetrieblichen Überlegungen und Auswirkungen mit Interviews von Landwirtinnen und Landwirten erfasst.

Insgesamt gesehen hat die Freiburger Landwirtschaft zwischen 2022 und 2023 0,3 % der Gesamtsumme der Direktzahlungen eingebüsst. Dies ist zum einen auf die Senkung des Basisbeitrages für die Versorgungssicherheit und zum anderen auf die Kürzung des Übergangsbeitrags zurückzuführen. Diese beiden Kürzungen konnten durch zahlreiche Anmeldungen für die neuen freiwilligen Programme, die Erhöhung der Produktionserschwernisbeiträge und verschiedene kleinere Änderungen teilweise kompensiert werden. Der Basisbeitrag wurde um 200.- CHF / ha gesenkt. Je nach geografischer Lage und Produktionszweige gab es für einen Betrieb unterschiedliche Möglichkeiten, sich für neue Programme anzumelden und so den Verlust an Direktzahlungen auszugleichen. 

© Pixabay

Ein Grossteil der neuen Programme betrifft den Ackerbau. Die Freiburger Landwirtinnen und Landwirte wandten sich in erheblichem Umfang den neuen Programmen zu und versuchten so, die Kürzung des Basisbeitrags zu kompensieren. Als Beispiel sei die Tatsache erwähnt, dass über 700 Betriebe an der Massnahme zur Stickstoffeffizienz teilgenommen haben (Düngerbilanz zu 90 %). Es muss jedoch auch darauf hingewiesen werden, dass die Teilnahme an diesen neuen Programmen zu höheren Kosten in den Bereichen Produktion (Saatgut, Mechanisierung, ...), Arbeit (Aussaat von Zwischenfrüchten, ...) und Investitionen (insbesondere RAUS für Kälber) führen kann, bei wahrscheinlich geringeren Erträgen.

Dies geht jedenfalls aus den Interviews hervor, die mit einem Dutzend Landwirtinnen und Landwirte geführt wurden. Man wird sich also mit den Buchhaltungsabschlüssen 2023 eingehender befassen müssen, um eine Gesamtübersicht über das landwirtschaftliche Einkommen zu erhalten und darf sich nicht nur allein auf die Entwicklung der Direktzahlungen konzentrieren. Aber es wäre auch nicht seriös, aus einem einzigen Jahr allgemeine Schlussfolgerungen zu ziehen: Diese Interview- und Analysearbeit wird daher nach der Ernte dieses Jahres 2024 weitergeführt.

Dieses Jahr könnte nochmals ziemlich anders aussehen als 2023, da der Basisbeitrag erneut gesenkt wird, und zwar von CHF 700.- auf CHF 600.- / ha. Kürzungen der BTS-Beiträge, der Beiträge für Biodiversitätförderflächen Qualität 1 und für die Bodenbedeckung wurden ebenfalls beschlossen. Im Gegenzug werden die Produktionserschwernisbeiträge erhöht und ein neuer Beitrag für die längere Nutzungsdauer von Kühen eingeführt. Die Bestandesaufnahme vom Herbst zeigt, dass die Zahl der Landwirtinnen und Landwirte, die sich den verschiedenen Programmen angeschlossen haben, im Jahr 2024 insgesamt ähnlich hoch sein wird wie 2023.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!