Analyse der Energiekosten der Freiburger Betriebe
Die Energie stellt nicht unbedingt die grösste Kostenposition eines Landwirtschaftsbetriebes dar, aber dennoch sind wir sehr sensibel auf deren Preisentwicklung, sei es nach oben oder nach unten. Die Auswertung der Buchhaltungsdaten 2020 gibt uns einen ersten Anhalts-punkt, welche Bedeutung diese Kosten auf einem Betrieb haben.
Die nachfolgende Analyse befasst sich mit den Energiekosten (Elektrizität, Heizöl, Holz, Pellets, Wasser) und den Treibstoffkosten. Sie stützt sich auf die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Buchhaltungen 2020, aus welchen eine Stichprobe von 337 Freiburger Betrieben herausgefiltert wurde. Leistungen im Zusammenhang mit Arbeiten für Dritte und Maschinenvermietungen wurden nicht berücksichtigt, um die Kosten, vor allem bezüglich Treibstoffe, nicht zu verfälschen. Ausreisser wurden ebenfalls nicht in die Stichprobe aufgenommen.
Im Jahr 2020 lagen die Energie- und Treibstoffkosten im Durchschnitt bei CHF 17’569.-, sprich CHF 563.- pro ha, die wie folgt verteilt sind: CHF 9’796.- für Energiekosten (CHF 307.-/ha), CHF 6’407.- für Treibstoff für Zugkräfte (CHF 197.-/ha) und CHF 1’365.- für Treibstoffe für Autos (CHF 47.-/ha).
Die Elektrizität als grösste Position der Energiekosten, welche durch alle untersuchten Landwirtschaftsbetriebe bezogen wird, macht allein CHF 206.-/ha oder 67% der Kosten aus. Auf 71% der Betriebe in der Stichprobe wird diese Energiequelle durch weitere Energielieferanten wie z. B. Heizöl, Holz oder Pellets ergänzt. Gas wird nur selten eingesetzt (7% der untersuchten Betriebe).

© Agroscope
Werden die Beträge der Energiekosten nach Produktionszone betrachtet (siehe nachfolgende Tabelle 1), so sind die Kosten für Energie sowie Treibstoffe für Zugkräfte in der Talregion tiefer und in der Bergregion höher. Die Treibstoffkosten für Autos sind unabhängig von der Produktionszone ähnlich hoch. Die Resultate für das Berggebiet sind angesichts der geringen Anzahl Betriebe in der Stichprobe mit Vorsicht zu betrachten.

Wir können grosse Schwankungen zwischen den einzelnen Betrieben beobachten, wie die nachfolgende Grafik 1 zeigt. Demzufolge müssen wir bei der Interpretation der Mittelwerte vorsichtig sein. Es ist festzustellen, dass 25% der Betriebe in der Stichprobe mehr als CHF 395.-/ha für Energie ausgeben, während gleichzeitig ebenfalls ein Viertel der Betriebe weniger als CHF 197.-/ha ausgibt. Diese Feststellung gilt auch für die Treibstoffkosten für Zugkräfte. So gesehen geben die Buchhaltungsdaten einen ersten Eindruck, erlauben aber leider keine Rückschlüsse auf die Gründe dieser Unterschiede. Sie können vielfältig sein und sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie z. B.: Zustand von Gebäuden und Maschinenpark, Mechanisierungsgrad, Art und Grösse der Betriebszweige, Parzellengrösse, Topografie, Klima, etc.
Selbst wenn die Energiekosten mit CHF 17’569.- nur 5% des landwirtschaftlichen Betriebsertrags ausmachen, zeigt die Aktualität, dass diese Ausgaben rasch steigen und das Betriebsergebnis beeinflussen können. Falls Sie sich näher mit der Energiethematik auf Ihrem Betrieb befassen möchten, könnte Sie eine agriPEIK-Energieberatung interessieren.
In einem ersten Schritt können Sie die kostenlose Ersteinschätzung ausfüllen, in der es darum geht, das Sparpotential Ihres Betriebs zu ermitteln. Das Formular für die Ersteinschätzung finden Sie unter folgendem Link: https://www.energie-klimacheck.ch/CdO. Wenn das Sparpotential genügend gross ist, können wir uns anschliessend über eine vertiefte Energieberatung unterhalten.
Yann Point, Betriebsberater