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Wie wähle ich meine Düsen zur Abdrift-Reduktion?

27. Oktober 2023
Die Abdrift gilt es aufs absolute Minimum zu reduzieren, aus Umweltschutz-Gründen, aber auch für ein möglichst optimales Spritzresultat. Wie sollten die Düsen gewählt werden, um diesen beiden Aspekten Rechnung zu tragen?

Die Abdrift von Pflanzenschutzmitteln ist der Teil der Spritzbrühe, der aufgrund von Luftbewegungen nicht auf der zu behandelnden Zone ankommt. Sie kann nicht nur Schäden an der umliegenden Flora und
Fauna verursachen, sondern auch die Qualität und Wirksamkeit und damit die Rentabilität der Spritz- Behandlung beeinträchtigen. 

Seit diesem Jahr sind im ÖLN bei allen Pflanzenschutzmittel-Anwendungen Massnahmen zur Abdrift-Reduktion vorgeschrieben, welche mindestens einem Punkt entsprechen (gemäss Anweisungen der Zulassungsbehörden). Der einfachste Weg diese ÖLN-Anforderung zu erfüllen, ist seine Feldspritze mit Luft-injizierenden Anti-Drift-Düsen auszurüsten und bei der Anwendung einen Druck von 3 Bar nicht zu überschreiten.

Eine Unterstützung von CHF 5.- pro Düse kann im Rahmen der GELAN-Erhebung dank des kantonalen Aktionsplans zur Pflanzenschutzmittel-Reduktion beantragt werden. Diese neue Anforderung kommt zu den spezifischen Produkte- nforderungen hinzu (siehe SPe3-Angaben auf dem Etikett). Durch die Verwendung von Anti- Drift-Düsen können Punkte gesammelt werden, die zur Verschmälerung des unbehandelten Pufferstreifens genutzt werden können.

Je stärker die Abdrift durch die Düsen reduziert wird, desto höher die Punktzahl (bis max. 3 Punkte) und desto schmaler darf die Breite des Pufferstreifens sein (bis min. 6 m). Für die genaue Wahl des Düsentyps empfiehlt es sich, die Tabelle des Julius Kühne Instituts (JKI) auf dem Agridea-Merkblatt «Reduktion der Drift und Abschwemmung im Acker- und Gemüsebau» (kostenloser Download auf agridea.abacuscity.ch) zu verwenden.

Diese Tabelle zeigt eine grosse Düsen- Auswahl verschiedener Marken für jede Durchflussmenge (l/min) gemäss dem internationalen ISO-Farbcode-System. Es gibt einen direkten Zusammenhang der Abdrift mit der Tröpfchengrösse. Diese hängt bei einem bestimmten Düsentyp vom angewendeten Druck ab.

© Grangeneuve


Je höher der Druck, desto grösser der Anteil kleiner Tröpfchen, welche eher zu Abdrift führen. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie den in der JKI-Tabelle angegebenen Druckbereich für jedes Düsenmodell einhalten, um eine Abdrift-Reduktion von mindestens 75 % (=1 Punkt) zu erreichen.

Es kann vorkommen, dass die vom Düsen-Hersteller empfohlenen Drücke von den in der JKI-Tabelle angegebenen Drücken abweichen, in solchen Fällen ist stets die JKI-Tabelle massgeblich. Die Drücke der JKI-Tabelle basieren auf anerkannten Tests.

Welcher Druck passt für welche Art von Pflanzenschutzmittel?
Es versteht sich, dass bei gleicher Wassermenge pro Hektar die benetzte Fläche je nach Tröpfchengrösse unterschiedlich gross ist. Ein grösserer Tropfen benetzt weniger Fläche als mehrere kleine Tröpfchen. Dies steht in direktem Zusammenhang mit dem angewendeten Druck.

Je nach Wirkungsweise des Pflanzenschutzmittels und wenn ein Druckbereich angegeben ist, kann es sinnvoll sein, den Druck entsprechend anzupassen: Wählen Sie den höchsten Druck des angegebenen Druckbereiches bei Kontaktmitteln und den niedrigsten bei systemischen Mitteln sowie bei Wurzelmitteln.

Die gesamte verwendete Technik, die Windgeschwindigkeit, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Gestänge-Höhe der Feldspritze, der Druck und die Fahrgeschwindigkeit üben jedoch alle auch einen erheblichen Einfluss auf die Abdrift aus. Die beste Technologie ist nutzlos, wenn sie falsch eingesetzt wird.

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