Freiburg, Schweizer Meister in der Geflügelhaltung
Laut der letzten Erhebung der landwirtschaftlichen Strukturen 2023 durch das Bundesamt für Statistik ist der Kanton Freiburg der wichtigste Geflügelproduzent des Landes. Da unsere Region vor allem für die Milchproduktion bekannt ist, erstaunt diese Statistik. Was sind die Gründe für dieses Ergebnis?
Professionalität und schnelle Entwicklung der Produktion in 20 Jahren
Die Produktion von Geflügelfleisch hat in den letzten beiden Jahrzehnten einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Im Jahr 2023 gab es in den Freiburger Landwirtschaftsbetrieben 2’106’646 Geflügeleinheiten, ein kontinuierlicher Anstieg seit 1975 und vor allem ein sehr starker Anstieg ab den 2000er Jahren. Die Geflügelproduktion im Kanton hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht und Freiburg als nationalen Spitzenreiter etabliert. Mehr als die Gesamtzahl der Einheiten beeindruckt die Anzahl an Mastpoulets pro Hektare LN, welche im kantonalen Vergleich sehr hoch ist.
© Grangeneuve
Quelle: Bundesamt für Statistik, landwirtschaftliche Strukturerhebung (STRU)
Im Jahr 2023 hielt Freiburg 15,8 % des gesamten Geflügelbestands in der Schweiz, wobei die Produktion intensiver ist als in den meisten anderen Kantonen. Beispielsweise liegt die durchschnittliche Anzahl der Einheiten pro Halter in Freiburg bei etwa 1’990, während sie in Bern bei 560 und in Luzern bei 810 liegt. Diese hohe Zahl zeigt somit den hohen Professionalisierungsgrad der Freiburger Produzenten in dieser Branche.
Eine um ihre Schlachthöfe herum organisierte Kette
Eine starke Konzentration von Mastgeflügel ist in den Kantonen Waadt und Freiburg, Luzern und Aargau sowie in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen festzustellen. Diese Intensität hängt hauptsächlich mit den Standorten der Schlachthöfe der vier wichtigsten Verarbeitungsbetriebe zusammen, die in dieser Produktion tätig sind. Dadurch werden die Wege zum Schlachthof verkürzt, der Stress für die Tiere verringert und die Treibhausgasemissionen gesenkt.
Die Bedeutung der Freiburger Agrar- und Ernährungswirtschaft
Das Beispiel Geflügel zeigt sehr gut den Mehrwert der Lebensmittelverarbeitungsunternehmen im landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Ökosystem des Kantons Freiburg. In dieser Hinsicht beherbergt der Kanton ein national bekanntes Unternehmen, das auf dem Markt für Geflügelfleisch tätig ist. Diese Präsenz stellt einen bedeutenden Absatzmarkt für den landwirtschaftlichen Zweig des Kantons dar und ermöglicht ihm, die Tätigkeiten auf den Betrieben zu diversifizieren. Diese Situation ist umso günstiger, als die Marktaussichten vielversprechend sind, mit einem stetig steigenden Konsum (siehe Grafik unten) und der Lancierung eines neuen Schlachthofprojekts in Saint-Aubin.
Quelle: Proviande/Aviforum, Geflügelfleisch: ab 2017 neue Berechnungsmethoden
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