Anbauversuch Weisse Lupine auf dem Bio-Schulbauernhof in Sorens
Vielversprechendes Potential jedoch anspruchsvoller Standort
Die neuen Lupinensorten Frieda und Celina haben in den FiBL-Versuchen gute Resultate gezeigt und die Kraftfutter- und Importbeschränkungen für die Biorindviehfütterung ab 2022 erhöhen den einheimischen Proteinbedarf. Deshalb wurde der Anbau dieser zwei Sorten auch in der Grenzlage auf 950 m ü. M. getestet.
In diesem schwierigen Jahr wurde die Saat vom 16. April nur knapp druschreif und die Konkurrenz des Wiesendurchwuchs war erheblich. Die Handernte kleiner Teilflächen erfolgte am 1. Oktober. Leider war kein solider Sortenvergleich möglich, da sich die Lupine in einzelnen Bereichen nicht gegen den starken Durchwuchs behaupten konnte.
Folglich wurden 4 m2 eines idealen Bestandes geernet, um das obere Ertragspotential abzuschätzen, und andererseits 6 m2 einer repräsentativen Fläche.
Im Idealbestand entsprach die Erntemenge 40.1 dt/ha, bei 14.7 % Feuchtigkeit, wobei die Vorgabe bei 13.5 % liegt.
Auf der repräsentativen Fläche wurden hingegen bloss 13.7 dt/ha bei 25 % Feuchtigkeit geerntet. Ein maschineller Drusch wäre bei diesem Feuchtigkeitsgehalt schwierig gewesen.
Folglich können auch in dieser Höhenlage mit weisser Lupine gute Erträge erreicht werden. Der Erntetermin ist jedoch klar verzögert. Während die Lupine dieses Jahr im Mittelland anfangs September geernet werden konnte, haben wir hier über einen Monat Verzögerung bis der Reifegrad erreicht ist, sofern die Parzelle ausreichend sauber ist und der Bestand gut abtrocknen kann.
Falls dies glückt sind bei einem Preis von Fr. 99 / dt + Fr. 32 / dt Förderbeitrag interessante Margen möglich. Jährliche Schwankungen sind aber wie bei den meisten Körnerleguminosen die Regel und das Anbaurisiko klar vorhanden.
Die Lupine hinterlässt von allen Körnerleguminosen am meisten Stickstoff für die Folgekultur und hat durch den Proteingehalt von bis zu 40 % Potential in der Fütterung. 1 kg Lupinen entspricht in etwa 0.7 kg Soja + 0.3 kg Getreide.
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