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Was im Herbst blüht, ist nicht immer ein gutes Omen

In unserer Unkrautserie stellen wir Ihnen heute die Herbstzeitlose vor. Sie ist einer der giftigsten Pflanzen, die auf der Wiese wächst, ist eine Zeigerpflanze der BFFII, trotzdem sollte sie sich nicht unkontrolliert verbreiten.Für ein Rind liegt die tödliche Dosis Cholchicin bei rund 2 kg frischer Herbstzeitlosen. Die Tiere sterben an Organversagen. Auch für den Mensch ist die Herbstzeitlose nicht ungefährlich, da eine Verwechslungsgefahr mit Bärlauch und auch den giftigen Maiglöcken besteht.

Mit ihrem speziellen Vegetationsrhythmus unterscheidet sie sich von anderen Krokus ähnlichen Pflanzen. Das heisst aktuell Anfang September können sie die blühende Pflanze an feuchten, sonnigen bis halbschattigen Standorten beobachten. Die Blüte hat keine Blätter. Die Blüte zieht sich
vor dem Winter zurück in die Zwiebel die sich 20-25cm tief im Boden befindet und die Pflanze ist nicht mehr sichtbar.

Die Zwiebelpflanze bildet im Frühling drei krautige ca. 20-25 cm langen Blätter. Im Mai bildet sich die Samenkapseln, welche im Juni aufspringen und die Pflanze vertrocknet, deshalb sind während den Sommermonaten keine oberirdischen Pflanzenteile sichtbar.

Wiesen, die Herbstzeitlosen aufweisen, sollten nicht mit Jungtieren beweidet werden, denn diese können die Herbstzeitlose nicht unterscheiden, fressen diese und können an einer Vergiftung sterben. Ist die Verunkrautung zu stark sollte sogar von einer Beweidung abgesehen werden. Auch konserviert behält die Herbstzeitlose ihre Giftigkeit und deshalb sollte auch konserviertes Futter nicht verfüttert werden.

Die Bekämpfung ist mechanisch nicht zu 100% erfolgreich, den mähen der Blüte im Herbst verhindert nicht immer die Vermehrung.

Die Blätter mit der Samenkapsel im Mai

© Grangeneuve

Die verschiedenen Phasen der Herbstzeitlose im laufe eines Jahres und den verschiedenen Bekämpfungsmöglichkeiten.

Die Blüte der Herbstzeitlose im September

© Grangeneuve

Das Mähen der Blätter im Frühling ist möglich, jedoch müssen die Blätter gesammelt werden, denn auch gemäht oder konserviert behalten sie die Giftigkeit. Da die Zwiebel 20-25cm tief im Boden ist, gestaltet sich das Ausgraben der Zwiebel sehr aufwendig. Chemisch besteht die Möglichkeit im Einzelstockverfahren mit dem Produkt «Ally Tabs» zu spritzen. Aufgepasst bei vernässten Flächen, damit keine Pflanzenschutzmittel in die Gewässer gelangen.

Andere Massnahmen sind, wenn möglich die Fläche zu intensivieren. Auch wenn das Beweiden nicht sinnvoll ist wegen der Vergiftungsgefahr, hilft der Tritt die Pflanzen zurückzudrängen. Um die Herbstzeitlose erfolgreich zu bekämpfen, müssen die mechanische Bekämpfung und Begleitmassnahmen während mehreren Jahren wiederholt werden.

Jasmin Jordi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin