Mit Pilzen gegen den Drahtwurm: Grangeneuve sucht nach Lösungen
Drahtwurmlarven sind Schädlinge, die erhebliche Probleme in zahlreichen Kulturen verursachen können. Grangeneuve engagiert sich bei der Suche nach Lösungen und hat einen Feld-Versuch gestartet, um die Wirksamkeit von entomopathogenen (=Insekten-schädigenden) Pilzen zur Bekämpfung dieses Schädlings zu testen.
Der Drahtwurm ist eine Käferlarve, dessen Larvenstadium im Boden je nach Art und Wetterbedingungen ein bis fünf Jahre dauert. Die erwachsenen Käfer sind im Gegensatz zu den Larven nicht schädlich für die Kulturen.
Die Larven können Schäden an den Wurzeln und an der Pflanzenbasis vieler Kulturen verursachen. Die Larven sind an ihrer runden Form und ihrer kupferfarbenen Färbung erkennbar (Bild 1).
Der Drahtwurm bevorzugt eher schwere Böden, die reich an Ton und Humus sind. Torfböden mag er dementsprechend auch. Wenn die Bodenfeuchtigkeit genug hoch ist und die Bodentemperatur über 12°C beträgt, ist er in den ersten zehn Zentimetern des Bodens zu finden. Die Schäden sind auf dem Feld normalerweise in gut abgegrenzten Zonen sichtbar, wo es zu einem erheblichen Pflanzenverlust oder einem geringeren Wachstum kommt.
Es gibt verschiedene Bekämpfungsansätze. Bezüglich Fruchtfolge wird abgeraten, eine empfindliche Kultur in den ersten zwei bis drei Jahren nach Wiesenumbruch anzubauen. Durch Bodenbearbeitung werden die Drahtwurmlarven und -eier zudem an die Bodenoberfläche gebracht und trocknen bei günstigen Wetterbedingungen aus.
Verschiedene Arten und Generationen von Drahtwurmlarven in der Versuchsparzelle. Quelle : Alexandre Mougeot
Da Drahtwürmer saure Böden bevorzugen, wird ausserdem empfohlen, den pH-Wert des Bodens zu überprüfen und gegebenenfalls aufzukalken. Verschiedene Testversuche lassen ferner vermuten, dass Calciumcyanamid (Produkt PERLKA) helfen könnte, den Drahtwurmdruck zu reduzieren. Dieser Startdünger, der entlang der Saatreihe platziert wird, soll eine abstossende Wirkung auf Drahtwürmer haben.
Nach dem Verbot von Fipronil-Präparaten (Regent) zur Saatgutbehandlung im Jahr 2014 und den drei Neonikotinoiden Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Jahr 2018, die unter den Handelsnamen Cruiser, Gaucho, Smaragd usw. verkauft wurden (ebenfalls Saatgutbehandlungen), sowie der Anwendung von insektizidhaltigen Mikrogranulaten (Carbofuran im Jahr 2013 und Temik 10G) stehen Rüben-, Mais- und Kartoffelbauern heute keine chemischen Lösungen gegen den Drahtwurm mehr zur Verfügung.
Es werden verschiedene biologische Bekämpfungsmethoden gegen diesen Schädling entwickelt oder sind bereits auf dem Markt erhältlich. Diese Produkte bestehen aus entomopathogenen Pilzen (Metarhizium brunneum und Beauveria bassiana), die Gegenspieler des Drahtwurms sind.
Diese Pilzstämme sollten über die gesamte Fruchtfolge angewendet werden und im Laufe der Zeit die Drahtwürmer befallen und schliesslich abtöten. Diese Pilzanwendung sollte mehrere Monate oder gar Jahre vor der Aussaat einer gegen Drahtwürmer sehr empfindlichen Kultur erfolgen, da das Wachstum und die Ausbreitung der Pilze im Boden langsam sein kann.
Drahtwurmlarvenfallen werden vergraben, um die Verteilung der Drahtwurmlarven innerhalb der Versuchsfläche zu messen. Quelle : Alexandre Mougeot
Nach dem Verbot von Fipronil-Präparaten (Regent) zur Saatgutbehandlung im Jahr 2014 und den drei Neonikotinoiden Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Jahr 2018, die unter den Handelsnamen Cruiser, Gaucho, Smaragd usw. verkauft wurden (ebenfalls Saatgutbehandlungen), sowie der Anwendung von insektizidhaltigen Mikrogranulaten (Carbofuran im Jahr 2013 und Temik 10G) stehen Rüben-, Mais- und Kartoffelbauern heute keine chemischen Lösungen gegen den Drahtwurm mehr zur Verfügung.
Es werden verschiedene biologische Bekämpfungsmethoden gegen diesen Schädling entwickelt oder sind bereits auf dem Markt erhältlich. Diese Produkte bestehen aus entomopathogenen Pilzen (Metarhizium brunneum und Beauveria bassiana), die Gegenspieler des Drahtwurms sind.
Um Landwirte in der Kontrolle der Drahtwürmer zu unterstützen, hat Grangeneuve in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsbetrieb der Freiburger Strafanstalt (FRSA) Bellechasse, der Agroscope, der HAFL und mit Omya ein fünfjähriges Projekt zur Bekämpfung von Drahtwürmern über die ganze Fruchtfolge initiiert.
Dieser Feldversuch findet auf einer 1,3 Hektar grossen Fläche des Betriebs der FRSA Bellechasse statt und ist im Frühjahr 2023 erfolgreich gestartet. Die Fläche wurde von 2018 bis 2020 als Kunstwiese genutzt, im Jahr 2021 wurde Körnermais angebaut, mit erheblichen Drahtwurmschäden und im 2022 wurde Triticale geerntet.
Dieses Jahr wird Mais gesät, was eine einfache Quantifizierung der Schäden und ideale Bedingungen für die Pilzapplikationen ermöglicht. Das Ziel des Versuchs ist es, die Wirksamkeit der verschiedenen getesteten Verfahren festzustellen. Damit dies möglich ist, muss die Verteilung des Drahtwurmdrucks zu Versuchsbeginn auf der ganzen Versuchsfläche bestimmt werden.
Es gibt sieben verschiedene Verfahren bei diesem Versuch mit je fünf Wiederholungen. Die 4 eingesetzten Pilzstämme sind ein Metarhizium brunneum-Stamm (Produkt Attracap, Biocare), der in der Schweiz von Omya vermarktet wird, zwei vielversprechende M. brunneum Stämme der Agroscope und ein Beauveria bassiana-Stamm (Produkt Velifer, BASF), letzterer ist jedoch in der Schweiz nicht zugelassen. Diese Pilze werden mit Calciumcyanamid (Perlka Starter), mechanischer Bekämpfung (oberflächliche Stoppelbearbeitung) und einer unbehandelten Kontrolle verglichen.
Bis jetzt wurde eine beträchtliche Zahl Drahtwurmlarven auf der Versuchsfläche gesammelt und die gleichmässige Verteilung der Larven wurde geprüft. Dies ist eine sehr positive Voraussetzung für den Versuch, wird aber höchstwahrscheinlich vom Betriebsleiter als weniger positiv empfunden.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Wissenschaftlicher Mitarbeiter aus der Pflanzenbau