Maisbeulenbrand: Nicht so giftig!
Im Herbst 2023 wurden mehrere Fälle von Maisbeulenbrand in den Maisfeldern im Kanton Freiburg festgestellt. Einige Milchbauern waren besorgt über die möglichen Auswirkungen von Maisbeulenbrand auf ihr Vieh.
Maisbeulenbrand wird durch den Pilz Ustilago maydis verursacht, der auch in Mexiko in der menschlichen Ernährung verwendet wird. Daraus lässt sich bereits ableiten, dass er nicht besonders giftig ist.
Mehrere Fütterungsversuche mit Milchvieh haben keine toxischen Auswirkungen des Pilzes gezeigt. Tatsächlich hat die Aufnahme des Pilzes keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere, weder auf die Anzahl der somatischen Zellen noch auf die Milchproduktion oder die Fruchtbarkeit. Bei starkem Befall und hoher Aufnahme von Maisbeulenbrand kann es hingegen zu Durchfall kommen.
Es wurden jedoch auch Verluste bei der Nährwertqualität beobachtet: Ab einem Befall von mehr als 50 % der Pflanzen sind die Energieverluste des Maises signifikant. Es wurde auch ein erheblicher Proteinabbau beobachtet, was die Verdaulichkeit dieses Futters einschränkte.
Der Pilz hat die im Mais verfügbare Energie und das Protein für seine eigene Entwicklung genutzt.
© Grangeneuve
Grünmais
Ein Verlust der Schmackhaftigkeit wird ebenfalls festgestellt, ist aber vernachlässigbar, wenn die befallenen Pflanzen vor dem Durchgang durch den Maishäcksler von Hand entfernt werden. Diese zeitaufwändige Arbeit ermöglicht es, den Grünmais besser zu verwerten und eine optimale Schmackhaftigkeit für das Vieh zu erhalten.
Maissilage
Nach den etablierten Studien gibt es keine Auswirkungen auf die Gärqualität bei Beständen mit Maisbeulenbrand. Bei starkem Befall ist es jedoch angeraten, Siliermittel zu verwenden, um eine optimale Fermentation zu fördern.
Faktoren, die den Ausbruch von Maisbeulenbrand begünstigen
Schädlingsbefall (z. B. Oscinia) kann eine frühe Infektion begünstigen. Wenn das Pflanzenwachstum schnell und abrupt wieder einsetzt (in trockenen Jahren wie 2023), kann es zu einer verstärkten Tumorbildung kommen. Eine hohe Maisdichte und eine minimale Bodenbearbeitung begünstigen ebenfalls den Befall. Bei einer Untersaat oder bei Mulch ist ein geringerer Befall zu beobachten.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Mireille Raemy, Wissenschaftliche Mitarbeiter