Im Kopf unserer Kühe
Befassen wir uns ein wenig mit Ethologie. Jeden Tag arbeiten wir mit unseren Kühen. Wir melken sie, wir füttern sie, wir pflegen sie. Aber wie nehmen sie diese verschiedenen Interaktionen mit uns wahr? Wie können wir vermeiden, unsere Kühe zu stressen, und die Arbeit sowohl für die Kühe als auch für den Landwirt angenehmer und sicherer gestalten?
Die Grundbedürfnisse der Kuh
Um die physiologischen Bedürfnisse der Kuh zu decken, muss ihr hochwertiges Futter und Wasser zur Verfügung gestellt werden.Darüber hinaus sind ausreichend Platz und komfortable Ruhebereiche erforderlich. Ebenso müssen wir für eine gute Belüftung und ausreichend Licht im Stall sorgen.
Das Sehvermögen
Kühe haben ein fast panoramisches Sehvermögen. Dies ist der erste Sinn, den sie nutzen, um Menschen zu erkennen. Auf beiden Seiten ist das Sehvermögen unscharf, da es monokular ist. Das Sehvermögen ist nur etwa 6 Meter vor dem Maul der Kuh wirklich scharf, wo die Informationen von beiden Augen geliefert werden. Man spricht dort von binokularem Sehen.
Die Kuh nimmt Bewegungen sehr gut wahr. Ruckartige Bewegungen können sie erschrecken. Ihr Auge passt sich nur langsam an Lichtveränderungen an. Beim Verlassen des Viehtransporters oder beim Betreten des Melkstands können sie Angst bekommen, falls hier die Lichtunterschiede sehr stark sind. Was Farben angeht, kann die Kuh Blau wahrnehmen, Rottöne kann sie hingegen weniger gut unterscheiden. Nehmen wir das Beispiel des Stierkampfs mit seinem Torero, der seine rote Muleta schwingt. Es ist nicht die Farbe, die den Stier aufregt, sondern die Gesten des Toreros. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass Kühe Fluchttiere sind. Wenn sie Angst haben, fliehen sie und ihr binokulares Sehen wird zu einem Schattenbereich.
Das Gehör
Das Gehör von Kühen deckt denselben Bereich ab wie das des Menschen. Allerdings sind sie empfindlicher gegenüber Ultraschall. Die Position der Ohren gibt Aufschluss über den Zustand der Kuh:
› Ohren nach vorne gerichtet: Die Kuh ist in Alarmbereitschaft.
› Ohren in der Mitte: Die Kuh ruht sich aus und kaut wieder.
› Ohren nach hinten: Die Kuh ist gereizt, gestresst oder hat Angst. Der Geruchssinn
Kühe haben einen 15-mal besseren Geruchssinn als Menschen. Sie sind in der Lage, eine gestresste Artgenossin wahrzunehmen. Dies konnte durch Versuche in Schlachthöfen nachgewiesen werden. Das Experiment kann auch zu Hause durchgeführt werden: Wenn eine Kuh sich weigert, in den Triebgang zum Klauenschneiden zu gehen, haben in der Regel auch die folgenden Kühe Schwierigkeiten, dorthin zu gehen.
Während die Freilandhaltung in der Regel den Bedürfnissen der Rinder entspricht, gibt es bei der Stallhaltung unbeantwortete Fragen, wie die natürlichen Bedürfnisse der Tiere gedeckt werden können.
Ein besseres Verständnis der Sinne und der Bedürfnisse unserer Kühe verbessert nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern erhöht auch die Qualität und Sicherheit unserer täglichen Arbeit.
Quelle: raumberg-gumpenstein.at
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