Ressourcenprojekt ORA
Optimierung und Reduzierung des Anthelminithikaeinsatzes in Schweizer Schaf- und
Ziegenbeständen (ORA).
Eine der grössten Herausforderungen bei der Haltung von Kleinwiederkäuern ist die Kontrolle von Weideparasiten, ganz besonders Magen-Darm-Strongyliden (MDS). Die Hauptziele des Projekts sind die Optimierung des Behandlungs- und Weidemanagements sowie die Verringerung von Resistenzen der MDS gegenüber Entwurmungsmitteln (Anthelminthika). Ein weiteres Ziel ist es, den Einsatz von Entwurmungsmitteln um 30 % zu reduzieren, ohne dabei die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere zu beeinträchtigen.
Die Projektmassnahmen sollen in der Praxis
akzeptiert werden und einfach umsetzbar sein. Ein Grossteil der Massnahmen zielt darauf ab, Entwurmungsmittel tierindividuell einzusetzen und auf systematische Behandlungen des gesamten Bestands zu verzichten. Selektive Behandlungen verringern den Selektionsdruck hin zur Resistenz und verlängern somit die Verwendungsdauer der eingesetzten Wirkstoffe.
Das Projekt wird in den Kantonen Aargau, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserhoden, Freiburg, Graubünden, Jura, Luzern, Solothurn, St. Gallen, Uri, Waadt und im Wallis umgesetzt. Insgeamt sind im September 2025 19 Betriebe in das Projekt aufgenommen, weitere 11 sind in Abklärung. Bei den teilnehmenden Betrieben handelt es sich um 13 Schafbetriebe mit total 2’539 Tieren und 6 Ziegenbetriebe mit total 750 Tieren.
Sources : Grangeneuve
Parallel zum Projekt wird im Bereich Sozioökonomie Begleitforschung durchgeführt. Das Ziel hierbei ist, die Akzeptanz der Massnahmen zu evaluieren und die Herausforderungen bei deren Umsetzung in den Betrieben zu identifizieren. Als zentrale Barrieren wurden unter anderem die Angst, zu wenig zu tun, begrenzte Flächen für lange Ruhezeiten sowie Probleme beim Proben- / Behandlungsfenster erfasst. Auch die Alpzeit wurde als grosse Herausforderung identifiziert.
Im Kanton Freiburg sind zwei Betriebe mit ihren Herden in das Projekt involviert, eine Schaf- und eine Ziegenherde. Das Projekt läuft von 2023 bis 2029 und wird zu 75 % vom Bundesamt für Landwirtschaft sowie zu 25 % von den beteiligten Kantonen finanziert. Derzeitige Schwerpunkte des Projekts sind der Abschluss der Wirksamkeitsprüfung des zweiten Projektjahres. Die Akquise weiterer Betriebe läuft nach wie vor.
Wenn Sie sich für eine Teilnahme am Projekt interessieren finden Sie auf der Webseite des Projekts weitere Informationen.
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