5 Mythen über das Licht für die Kühe
Sind sie eingeschaltet? Sind sie ausgeschaltet? Mit einem Standby-Modus? Mit einem Timer? Rot? Blau? Neonfarben? LED? Das sind viele Fragen, die wir versuchen werden, so wissenschaftlich wie möglich zu beantworten. Die untenstehende Zusammenfassung basiert auf der Grundlage eines Artikels, der in der Zeitschrift PROFI (Ausgabe 10/2021) erschienen ist. Dr. Daniel Werner ist ein Experte für Licht und dessen Auswirkungen auf Tiere. Er arbeitet am Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Deutschland.
Ein Rind sieht anders als wir. Nur das, was sich in der Nähe von 1 bis 7 m und geradeaus befindet, ist scharf. Alles andere ist unscharf. Da sich die Augen an den Seiten des Kopfes befinden, ist der Grossteil des Sehbereiches monokular. Ausserdem passt sich das Auge des Rindes nur schwer an die Helligkeit und die Entfernung des zu sehenden Objekts an (die Linse arbeitet viel langsamer).
Machen Sie das Experiment vor Ihrem Spiegel: Bleiben Sie im Dunkeln stehen und schalten dann das Licht ein, um zu beobachten, wie Ihre Linsen schnell schrumpfen.
Ebenfalls kann das Rind nur zwei Farben unterscheiden, nämlich Blau und Rot- Grün. Im Gegensatz zum Menschen hat das Rind dank einer reflektierenden Schicht, die den Augenhintergrund auskleidet, eine gute Nachtsicht.
Les LEDs permettent de créer un éclairage homogène et adapté aux besoins des vaches.
© Grüter
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Rind nicht weit, verschwommen und mit einer hohen Anpassungszeit sieht. Dafür ist die Nachtsicht gut. Dennoch ist die Beleuchtung in einem Stall von entscheidender Bedeutung: Sie ermöglicht es der Kuh, sich zu orientieren und ihre Artgenossen zu erkennen. Die Beleuchtung beeinflusst auch den Biorhythmus des Tieres und damit seine Gesundheit, Produktivität und Fruchtbarkeit. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen: Eine qualitative Beleuchtung ist sehr wichtig für Ihre Gesundheit und Ihre Freude an der Arbeit.
5 Mythen über Kühe und Licht, die es aufzulösen gilt
Mythos 1: "Mindestens 200 Lux im Stall"
Eine Kuh ist in der Lage, ihre Umgebung zu erkennen und sich auch bei minimaler Beleuchtung wohlzufühlen. Das ist nicht korrekt! Die Beleuchtung muss es den Landwirten ermöglichen, seine Tiere richtig zu versorgen und zu kontrollieren. Die bekannte gesetzliche Mindestbeleuchtung von 15 Lux ist bei weitem nicht ausreichend. Eine Grünpflanze in einer Wohnung benötigt mindestens 300 bis 400 Lux. Das Sehvermögen von Kühen benötigt eine lange Eingewöhnungszeit. Mehr als nur quantitativ ist es daher entscheidend, eine gleichmäßige Beleuchtung im gesamten Stall zu haben.
Mythos 2: "So klar wie möglich"
Kühe sind Tiere, deren Seh- und Wahrnehmungsvermögen auf den Boden konzentriert ist. Wenn die Lichtreflexion zu stark ist, wird die Kuh geblendet. Ein zu heller Boden sollte daher vermieden werden, obwohl er für die Kontrolle, die Inspektion der Füsse oder des Euters vielleicht praktischer ist. Paradoxerweise können zu stark reflektierende Bereiche oder zu helles Licht zu dunklen Stellen führen. Denken Sie daran: Wenn eine Kuh auf dem Weg zum Melkstand stehen bleibt oder sich weigert, irgendwohin zu gehen, hat sie vielleicht einen schattigen Bereich als unüberwindbares Hindernis (= tiefes Loch) identifiziert.
Mythos 3: "Kühe sehen kein Rot"
Weil die Kuh die verschiedenen Rottöne nicht unterscheiden kann, entstand die Vorstellung, dass Kühe kein Rot sehen. Dennoch können Kühe Rot sehen. Daher stört es Kühe, wenn sie nachts ein Licht brennen lassen, auch wenn spezialisierte Firmen das Gegenteil behaupten. Vorsicht: Blaues Licht wäre viel schlimmer, genau wie bei uns! Ausserdem haben Kühe, wie bereits erläutert, eine gute Nachtsicht. Ein Licht, das die ganze Nacht brennt, ist überflüssig und sogar unangenehm für die Kuh. Diese gute Nachtsicht bedeutet eine höhere Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Kontrasten, z. B. beleuchtete Passagen und dunkle Bereiche.
Mythos 4: "Ein blinkendes Licht? Kein Problem."
Kühe haben ein höheres Sehvermögen bei Bewegung als Menschen. Kühe sehen bis zu 60 Bilder pro Sekunde und sind daher in der Lage, blinkende Lichter zu sehen, die der Mensch nicht erkennen kann (siehe Kasten, Natel-Test). So kann eine Neonröhre am Ende ihres Lebens oder ein flackerndes Licht für die Kühe störend oder sogar stressig sein.
Mythos 5: "Alle Lichter sind gleich".
Das natürliche Tageslicht wirkt sich auf den Biorhythmus der Tiere aus. Einige LED-Leuchten stimmen sehr gut mit dem Tageslicht überein und können so den Biorhythmus der Kuh positiv beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Zusammensetzung und die Qualität des Lichts (Breite des Lichtspektrums) es den Landwirten ebenfalls ermöglichen müssen, die Arbeit unter optimalen Bedingungen auszuführen. Eine LED-Beleuchtung liefert also einen dreifachen Nutzen, denn sie ist auch sehr sparsam.
Wenn Sie mehr erfahren möchten oder Fragen zur Beleuchtung in Ihrem Stall haben, stehen wir Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung.
Originalartikel unter: Stallbeleuchtung: 7 Mythen - Wissenschaft gegen Volksglauben (profi.de)
Chloé Fellay et Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!