Projekt ORA
Optimierung und Reduzierung des Anthelminthikaeinsatzes in Schweizer Schaf- und
Ziegenbeständen (ORA).
Resistenzen gegen Entwurmungsmittel (Anthelminthika) sind bei Schafen und Ziegen nachweislich vorhanden. Das FiBL baut in Zusammenarbeit mit den betroffenen Schweizer Zuchtverbänden und den Kantonen ein Projekt, um vorhandenes Wissen zum Behandlungsmanagement mit Entwurmungsmittel zur Kenntnis zu nehmen. Dann wird es auf Schweizer Verhältnisse angepasst und in mehreren Massnahmenpaketen umgesetzt.
Fünf dieser Massnahmen haben das Ziel, stärker verwurmte Schafe und Ziegen möglichst einfach, schnell und individuell identifizieren und behandeln zu können.
© FiBL
Die Anwendung der selektiven Behandlung mindert bzw. stoppt den
Selektionsdruck hin zur Resistenz und verlängert so die Verwendungsdauer der eingesetzten Wirkstoffe deutlich.
Die fünfte Massnahme betrifft die Anpassung des Weidemanagements. Ein angepasstes Weidemanagement kann die Intensität der Infektionen deutlich senken und trägt somit zur Reduktion der verabreichten Anthelminthikamenge bei. Darüber hinaus wird in die Aus- und Weiterbildung von kantonalen Berater/innen und Veterinär/innen als Multiplikatoren investiert, damit die Inhalte dieser fünf Massnahmen weitergegeben werden und nachhaltig zum Einsatz kommen.
Das Projekt wird in den teilnehmenden Kantonen St. Gallen, Wallis, Graubünden, Luzern, Uri, beide Appenzell, Solothurn, Aargau, Waadt, Jura und auch Freiburg umgesetzt. Die Trägerschaft setzt sich zusammen aus dem Schweizerischen Schafzuchtverband, dem Schweizerischen Ziegenzuchtverband, der Schweizerischen Milchschafzuchtgenossenschaft, den Berufsschäfern Schweiz, der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit und dem Gesundheits- und Beratungsdienst für Kleinwiederkäuer, welcher auch die Projektleitung übernimmt.
Derzeit nehmen zwei Herden aus dem Kanton Freiburg, eine Schaf- und eine Ziegenherde, am ORA-Projekt teil. Weitere werden in den nächsten zwei Jahren hinzukommen, so dass auf Schweizer Ebene eine Gruppe von 60 Herden entsteht. Das auf 8 Jahre angelegte Projekt wird zu ¾ vom Bundesamt für Landwirtschaft und zu ¼ von den beteiligten Kantonen finanziert. Ein/e Grangeneuve-Mitarbeiter/in fungiert während dieser Zeit als Ansprechpartner während der gesamten Projektlaufzeit.
Yvan Roulin
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