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Ein erhöhter Fressbereich: eine Selbstverständlichkeit für die Betriebsgemeinschaft Savary-Delabays

23. September 2024
Auf dem Betrieb Savary-Delabays wurde ein erhöhter Fressbereich im neuen Teil ihres Laufstalls eingerichtet. Ivar Savary erklärt uns, was zu dieser Entscheidung geführt hat und welche Vor- und Nachteile das System mit sich bringt.

Die Betriebsgemeinschaft Savary-Delabays, gelegen in Sâles, ist ein Betrieb, der sich auf die Milchproduktion spezialisiert hat (160 Milchkühe, 130 Stück Jungvieh und 110 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 2 ha Kulturen für die Erneuerung der Wiesen). Vier Partner bilden die Betriebsgemeinschaft: Nicolas Savary und seine Söhne Ivar und Alec sowie Robert Delabays.

Erhöhter Fressbereich und gerillte Matten für ein schneller Harnabfluss.

© Grangeneuve

Ein Laufstall in zwei Etappen

Ausgehend von einem alten Bauernhof aus den 1950er Jahren hat sich der Betrieb durch eine erste Erweiterung im Jahr 2005 auf insgesamt 80 Milchkühe vergrössert. Im Jahr 2020 wurde eine Halle gebaut, die 70 Kühe aufnehmen kann. Die beiden Gebäude sind durch das Melkkarussell verbunden.

So kann die Gemeinschaft ihre 160 Kühe in 3 verschiedenen Gruppen halten: Starphase, Produktionsphase und Vorbereitungsphase, um das Herdenmanagement zu optimieren. Die im März 2020 in Betrieb genommene Halle erfüllt viele Erwartungen in Bezug auf das Wohlbefinden der Kühe: viel Licht und frische Luft, Platz und Ruhe sowohl in den Sandliegeboxen als auch bei der Fütterung.

Ansicht des Karussells, welches die beiden Gebäudeteile verbindet.

© Grangeneuve

Erhöhter Fressbereich: Inspiration und Erfahrungen


Nach dem Besuch des Betriebs von Rolf Krieger und einiger Betriebe in Amerika und Kanada war Ivar von Ställen mit einem erhöhten Fressbereich begeistert. Mit einer Höhe von 10 cm und einer Länge von 150 cm ermöglicht dieser den Kühen, sauber zu bleiben und nicht durch den Mistschieber, der alle 1,5 Stunden vorbeikommt, gestört zu werden, während sie fressen. In der Regel werden Abtrennungen für jede zweite Kuh am Fressplatz angebracht. Dies verhindert, dass die Kühe ihre Exkremente auf dem erhöhten Fressbereich absetzen, allerdings muss man dann 5 bis 8 cm mehr Platz pro Kuh am Fressplatz einrechnen, je nach Modell der Trennung. Um das System zu testen und verschiedene Konfigurationen zu probieren, entschied sich die Betriebsgemeinschaft, keine Trennungen zwischen den Kühen zu installieren. Die Fressgitter, die breiter als der Standard ausgelegt wurden, bieten ihnen die Flexibilität, bei Bedarf später Abtrennungen hinzuzufügen. Die Betriebsleiter bemerken einen Unterschied in der Klauengesundheit zwischen dem neuen Stall mit erhöhtem Fressbereich und dem ohne. „Wir haben weniger Fälle von Mortellaro im neuen Stall“, verrät uns Ivar.

Saubere Füsse und Flächen helfen, die Verbreitung von Mortellaro zu reduzieren. „Die Kühe sind auch ruhiger“, so Ivar. Eine gute Klauengesundheit, weniger Stress beim Fressen und ein optimales Klima ermöglichen eine durchschnittliche Milchproduktion von 30 kg pro Tag mit einer Trockenration. Der einzige Nachteil, der sich daraus ergibt, dass keine Trennwand eingebaut wurde, ist, dass 60 Meter des erhöhten Futterbereichs zweimal täglich abgeschabt werden müssen.

„Bei einem Neubau auf 50 cm zu sparen, ist eine Fehlkalkulation. Es ist besser, den Tieren mehr Platz zu lassen“, so Ivar. Der zusätzliche Platz, der für die Einrichtung eines erhöhten Fressbereichs benötigt wird, lohnt sich. Auf diese Weise haben zwei Kühe genügend Platz, um sich hinter den fressenden Kühen zu kreuzen, ohne gestört zu werden. Die Investition bleibt laut Ivar angemessen; der Beton für den Fressbereich hat etwa CHF 2’500.- für 70 Kühe gekostet. Bei Berücksichtigung der Kosten für das zusätzliche Dach sowie für die 35 Abtrennungen, die etwa CHF 150.- pro Abtrennung kosten, würden die Gesamtkosten pro Kuh etwa CHF 250.- bis 300.- betragen.

Um den Urin schneller abzuleiten, hat die Betriebsgemeinschaft Savary-Delabays auch Gummimatten mit Rillen, die senkrecht zum zentralen Führungsstück des Schiebers verlaufen, gewählt. Bereits 2020 wurden diese Massnahmen zur Reduzierung der Ammoniakemissionen finanziell unterstützt. Für die beiden bei der Betriebsgemeinschaft Savary-Delabays
umgesetzten Massnahmen wurden insgesamt CHF 12’600.- gewährt.

Heute werden diese Massnahmen weiterhin finanziell von den
Kantonen und dem Bund unterstützt.

Nach seinen eigenen Erfahrungen hält Ivar den erhöhten Fressbereich für eine sehr gute Option, die bei neuen Bauprojekten ernsthaft in Betracht gezogen werden sollten. Die Finanzierung deckt ab 2025 CHF 140.- pro GVE und die Vorteile überwiegen deutlich die verbleibenden Investitionskosten. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an einen Baucoach.

Une particularité de la ferme : les logettes remplies avec du sable.

Eine zusätzliche Besonderheit des Betriebs: die Liegeboxen sind mit Sand
gefüllt.

© Grangeneuve

Edith Paradis