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Tränkestellen auf der Alp

24. März 2025

Viel Wasser gibt viel Milch. Das gilt auch während der Alpsaison. Damit die gesömmerten Tiere einen ausreichenden und sicheren Zugang zu Wasser haben, sind hier 3 Checkpunkte aufgelistet:

1. Wie weit ist der Weg zum Wasser?

Verbrauchen die Tiere zu viel Energie mit dem Weg von der Tränke zur Weide, sinkt bspw. die Milchleistung. Wenn Tiere immer wieder «zufällig» an der Tränke vorbeilaufen, steigert sich der Wasserkonsum. Damit dies gegeben ist, rechnet man im Talgebiet mit einer Tränke je 2-4 ha auf 20-25 Tiere. Im Berggebiet sollte dieses Tränke-Tier-Verhältnis wegen des Terrains als Minimum betrachtet werden.

Brunnen vor der Sanierung. Naturboden, Morast und ungefasster Überlauf.
Quelle: Roger Raemy, Alp-/Forststrassen, Naturgefahren, 1715 Alterswil

2. Wie gut ist die Sauberkeit und die Wasserqualität?

Wie im Tal sollten Tränken regelmässig gereinigt werden. Um unnötiger Verschmutzung vorzubeugen, hilft es, Holzbrunnen mit Edelstahl zu ersetzen. Die Qualität des Wassers ist auch für die Gesundheit und Vitalität der Tiere massgebend. Zudem sollte bei Tränken in der Nähe von Wanderwegen auch ein Informationsschild angebracht werden, dass im Wasser keine Hunde baden oder dreckige Sachen gewaschen werden dürfen.

Tränkeplatzbefestigung mittels vorfabrizierten Spaltenrosten (Beton).
Quelle: Roger Raemy, Alp-/Forststrassen, Naturgefahren, 1715 Alterswil

3. Wie ist der Boden bei der Tränkestelle?

Um Morast um die Tränken zu verhindern, können die Böden befestigt werden.

Befestigte Brunnenplätze sind auch eine vorbeugende Massnahme gegen Verletzungen oder Infektionskrankheiten bei den Tieren. Wird das Terrain verändert, bspw. Grienboden zu Spaltenboden, braucht es eine Baubewilligung. Diese Bewilligung ist über das ordentliche Bauverfahren einzuholen. Unter gewissen Voraussetzungen kann auch ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Sektor Strukturverbesserung in Grangeneuve erarbeitet werden.

Bei der Bodenbefestigung gibt es diverse Lösungen. Spaltenböden mit einer Kofferung, Betonelemente, Rasengittersteine oder Ecoraster sind die gängigsten Methoden. Ecoraster scheinen eine schnelle und einfache Lösung zu sein, doch sie haben zwei grosse Nachteile: Wenn die Befüllung abgetragen ist, werden die Raster zu einer rutschigen Fläche. Tiere, welche bei der Tränke drängeln und sich stossen, können ausrutschen. Ausserdem ist in Wiesen verbautes Plastik keine nachhaltige Lösung.

Um Morast weiter zu vermeiden, sollte der Brunnenüberlauf abgeführt werden, bspw. durch einen offenen Graben in einen Vorfluter. Wenn dies nicht möglich ist, kann vielleicht auf eine Drainage oder andere Sickerleitungen ausgewichen oder ein Schwimmersystem installiert werden.

Wir wünschen einen wunderschönen Alpsommer 2025!


Rebekka Gerber